Schleifenimpedanz berechnen vs. messen

Schleifenimpedanz berechnen vs. messen

Selten wird ein Bereich der Elektrosicherheit so zweideutig gesehen wie das Thema der Schleifenimpedanz. Viele Unternehmen stützen sich ausschließlich auf die Berechnung der Schleifenimpedanz. Auch in den Normen finden wir Absätze, die diese Berechnung thematisieren.

In unserem Ratgeber wollen wir erläutern, wieso du die Schleifenimpedanz in deinen Installationen dennoch messen und dich nicht nur auf deren Berechnung stützen solltest.

Schleifenimpedanz berechnen vs. messen
Schleifenimpedanz berechnen vs. messen

Berechnung vs. Messung der Schleifenimpedanz

In der Planungsphase einer elektrischen Anlage wird die Fehlerschleifenimpedanz meist anhand einer Planungssoftware rechnerisch ermittelt. Einbezogen werden hierbei u.a. Kabelleitwerte, Längen, Querschnitte, Übergangswiderstände und Trafokennwerte. Auf diese Weise lassen sich die Abschaltbedingungen theoretisch auslegen.

Wenn du schon einmal ein Bauprojekt mitgemacht hast - und sei es nur in den eigenen vier Wänden - dann weißt du, dass es während der praktischen Durchführung immer wieder Anpassungen im Projekt geben wird. Im Falle einer elektrischen Anlage reicht oft eine Änderung in der Verlegeart, der Kabellänge oder den Übergangswiderständen, damit unsere Installation abweichende Parameter annimmt. Hierzu reicht oft nur die unachtsame Durchführung einer Aufgabe: falsches Drehmoment, Beschädigung von Leiter oder Isolation.

Die Messung der Schleifenimpedanz mit einem kalibrierten Messgerät ermöglicht die Gegenkontrolle nach abgeschlossenen Arbeiten. Die Erstprüfung mit einem Schleifenimpedanz-Messgerät bringt mehrere Vorteile mit sich:

  • Kontrolle von berechneter und gemessener Schleifenimpedanz
  • Frühzeitige Erkennung von Fehlern in der Bauphase
  • Nachweis gegenüber Subunternehmer bei Abnahme der Arbeiten
  • Normkonforme Erstprüfung mit Nachweis der Einhaltung der Abschaltbedingungen
  • Erkennung von Alterungsprozessen in der Anlage (regelmäßig wiederkehrende Elektroprüfung)

Das Messen der Schleifenimpedanz in der Praxis versetzt uns also erst in die Lage, die durchgeführten Arbeiten sinnvoll einzuschätzen und im Falle von Subunternehmern die Abnahme der Arbeiten zu bestätigen oder Nachbesserungen zu fordern. Auch Gegenüber Netzbetreiber, Gesetzgeber und Eigentümer sind wir mit der Protokollierung der Erstprüfung einschließlich Schleifenimpedanz-Messung gut gewappnet falls in einem Rechtstreit der Nachweis dieser Messung von uns eingefordert wird.

Das passende Schleifenimpedanz-Messgerät für industrielle Anlagen

In der Industrie, der Energietechnik oder im Bauwesen kommen Leitungsquerschnitte und Schutzschalter zum Einsatz, bei denen handelsübliche Schleifenimpedanz-Messgeräte zu ungenau sind. Das Problem liegt an zu geringen Messströmen (wenige Ampere), was eine zu geringe Auflösung zur Folge hat. Genau aus diesem Grund empfehlen wir die Hochstrom-Schleifenimpedanztester (300A Messstrom) aus der MZC-Reihe.